tiki-rebellen.org
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Mitfahren oder besser Anheuern
Mitsegeln kann im Prinzip jeder. Keiner wird befragt, oder muss gar irgend welche Kriterien erfüllen. Trotzdem hier ein paar Hinweise.
Die meisten Touren beginnen in Rieth, unseren Heimathafen.
Deine Anreise musst du selber finanzieren, Bahnreisende, die zb mit Wochenendticket reisen, holen wir am Bahnhof ab, auch zu blöden Zeiten.
Bevor wir die Leinen los machen, und ins Abenteuer aufbrechen, erhält die gesamte Crew eine Einweisung in alle Sicherheitsrelevanten Dinge. Der Skipper, gibt einen Überblick über Wetterlage, und die Verhältnisse auf den in frage kommenden Touren. Gemeinsam entscheiden wir dann wo es hin geht, ob wir viel segeln, oder viel baden und Grillen wollen. Wichtig ist, das gerade hier keiner einfach überstimmt wird. Wir sind eine Crew. Unser schwächstes Glied muss das Abenteuer noch als schönes Erlebnis empfinden, und nicht als Horror. Und wenn wirklich mal ein Teil der Crew bei 1,5 Meter Welle segeln will, und ein anderer, doch lieber nur in den Flüssen am Haff rumtuckert, dann kann man sich ja auch für ein paar Stunden trennen, die einen aufs Wasser, die anderen Landgang.
Die Kosten der gesamten Reise, werden aus der Bordkasse gezahlt. Aus der Bordkasse werden Lebensmittel, Sprit, Hafengebühren, und wenn sie reichlich voll ist auch Kulturelle Dinge an Land bezahlt.
Die Bordkasse wird einmal durch Spenden von Unterstützern finanziert, zum anderen durch Beträge, die Mitsegler, freiwillig vor oder nach der Fahrt in diese einzahlen. Wir sind absolut überzeugt, das jene die ausreichend wirtschaftlich versorgt sind, ihren Beitrag so bemessen, das es ohne Probleme möglich ist, das auch jedene mitfahren können, die gerade überhaupt kein Geld haben.. Gelder in die Bordkasse werden grundsätzlich anonym eingezahlt.
Damit wir alle Spaß haben, ist es schon notwendig, ein Mindestmaß an Regeln zu haben. Lies diese bitte sehr genau, bevor du dich entschließt, mit uns zu segeln. Wir Verzichten auf jede Form von Mitsegelvertrag, oder ähnlichen. Wir wollen mit dir keine Verträge schließen, wir wollen mit dir eine Woche auf unserem Boot leben.
Also hier ein paar Regeln die aber vor jeder Tour durch die jeweilige Chrew zu verändern sind.
1. Jeder der auf der TIKI-MA anheuert wird zum Vollwertigen Crewmitglied.
2. Jeder ist gut, genau so wie er ist.
3. Wir begegnen uns immer mit Respekt.
4. Keine Gewalt, egal in welcher Form, auch nicht Verbal.
5. Von Leinen los bzw Anker hoch, bis festmachen bzw Anker setzen, hat der Skipper das Kommando, da dieser Punkt absolut Sicherheitsrelevant ist, ist er immer gültig.
6. Von ablegen bis anlegen, werden an Bord weder Alkohol, noch andere Psychoaktieve Substanzen konsumiert. Ausnahme natürlich medizinisch verordnete Substanzen.
7. An Bord werden während der gesamten Fahrt, keine Harten Drogen konsumiert, wie Schnaps, Speed, Kristel, etc.
8. Jedes Crewmitglied trägt volle Verantwortung für alle anderen mit, wir sind ein Team, wenn einer Probleme hat, stützen wir ihn, und greifen ihn nicht an.
9. Wir, als die Tiki-Rebellen, weisen grundsätzlich niemanden ab. Allerdings behalten wir uns vor, mit dem was ihr von euch im Vorfeld der Reise erzählen wollt, die einzelnen Crews etwas zusammenzustellen, was bedeutet, bei uns gibt es keine freien Plätze. Die gebucht werden können. Es ist sinnvoller, mit einem von euch, der sich gerade in ner Krise befindet, ne Tour zu zweit, oder zu dritt zu machen, als eine Gruppe zu belasten, die mit derartigen Dingen glaubt, nicht gut umgehen zu können.
10. Wenn ihr euch für nen Törn anmeldet ist es aus diesem Grund hilfreich, wenn ihr euch und eure Situation kurz beschreibt.
11. Vor Tourbeginn, gibts nen eigenen Verteiler, das heißt, ihr könnt zu den anderen die mit euch fahren schon mal Kontakt aufnehmen. Zb können Fahrgemeinschaften gebildet werden.
12. Jeder, hat die Möglichkeit, sich einen „“ Nicname“ zuzulegen. Einer der ersten, die mit uns gefahren ist, ist FestlandFred, heute gehört er zu den Tiki-Rebellen, und verwendet ausschließlich diesen Namen.
13. Sehr wichtig, alles was an Bord, von persönlichen Dingen gesprochen wird, ist von allen absolut vertraulich zu behandeln. Feste Regel.
So noch einige Infos zu mir:
Ich, Andreas Frührentner 59 J., bin Skipper der TIKI-MA. Mein Hund Luna, ein sehr entspannter Border Colie ist immer bei mir. Sprich Hund an Bord. Ganz doof für Leute mit Hundeallergie. Luna, geht niemals auf die Bänke, oder gar in die Betten. Was ne Kombüse ist, weiß sie glaube ich gar nicht, und wenn nicht echtes Mistwetter ist, ist sie draußen im Cockpit, auch Nachts. Sie baut langsam und sehr sensibel Kontakte zu Menschen auf, und wenn einer nicht mit Hunden mag, ist dieses kein Problem für sie.
Auf einem Schiff gibt es keine wirkliche Privatspfähre, das solltest du dir auf alle Fälle bewusst machen. Gegenseiteige Rücksicht und Tolleranz erlleichtert das Zusammenleben auf alle Fälle..
Wir teilen was wir haben, wenn wenig in der Bordkasse ist, entscheiden wir gemeinsam, ob wir Hafen bezahlen, und spatanisch essen. Oder ob wir Ankern, Angeln, und ehr feißt Essen.
Die Fahrten mit uns, sind für dich kostenlos, lediglich die Anreise und dein Taschengeld musst du selber finanzieren.
Die Termine für die Fahrten werden individuell mit den Teilnehmern abgesprochen.
Melde Dich einfach wenn Du Lust bekommen hast.
info ät tiki-rebellen.org
Berichte von Mitseglern
Hier ein erste Erfahrungsbericht.
Ich hatte das Glück, schon auf der Überführungsfahrt der Tiki Äolus von Bremen nach Stralsund anheuern zu dürfen. Die Fahrt ging über die Weser, diverse Kanäle und zuletzt über die Ostsee. Ich war total überrascht, wie aufregend und zugleich entspannend die Fahrt war.
Unsere Crew bekam sofort jedes Problem im Griff, egal ob Wendemanöver, das Einstellen der Segel oder navigieren auf hoher See. Schnell haben wir uns als Mannschaft aufeinander eingespielt, und konnten so allen Anforderungen gerecht werden. Für die Sicherheit aller Insassen, sogar des Schiffshundes, wurde gesorgt. Der Skipper Andreas Ratz strahlte ein Gefühl der Entschlossenheit und Ruhe aus, welches auf den Rest der Mannschaft abfärbte.
Das Schiff ist ein Katamaran aus den Sechzigern mit einem zeitlosem Design. Es bietet Platz für allerhand Gepäck und Ausrüstung. Die Schlafmöglichkeiten sind geräumig, ebenso wie der Innenraum des ehemaligen Weltumseglers. Auf den Decks konnte ich die erfrischende Seeluft genießen und zahlreiche Erinnerungsfotos machen, die ich nicht missen möchte.
Die idyllische Landschaft der Weser, die Naturnah durch Niedersachsen fließt, ist atemberaubend. Kleine Häuser zieren die Kurven und Geraden des Flusses und werden durch Flora und Fauna Mitteldeutschlands ergänzt. Die fortführenden Kanäle ab Hannover bieten malerische Sicht auf zahlreiche Ufer, Brücken und vorbeiziehende Schiffe und kleine Frachter. In Travemünde angekommen zeichnet sich am Horizont der Blick auf die tiefblaue Ostsee. Die frische Seeluft erfüllt einen mit dem Gefühl der Ruhe, um in sich zu gehen und den Stress des Alltags vergessen zu lassen. Der Blick auf die Küstenlandschaft ist in natura nicht mit Bildern auf Postkarten zu vergleichen. Darauf navigierte das Schiff aufs offene Meer. Um mich herum war nur das Blau der Ostsee und bot mir die Gelegenheit eins mit mir selbst zu werden, bis wir den Hafen in Stralsund erreichten.
Ich werde mich gerne an den Erfahrungen, die ich machte, erinnern. Unterm Strich kann ich einen Trip mit der Tiki Äolus jedem nur empfehlen, um den alten Gewöhnungen des Lebens zu entfliehen, egal ob Landratte oder alteingesessene Segler. Danke für das wirklich wertvolle Erlebnis.
Von FestlandFred.
Ein zweiter Bericht, von eiem Erwachsenen, der namentlich nicht genannt werden möchte.
Ruhe bei Windstärke 10
Der Skipper und ich, wir kennen uns schon sehr lange, und so war es eigentlich nur natürlich, dass wir zwei zusammen die Tiki ihrer wahren Bestimmung übergeben. Grade der Umstand, das er kein Sonntag-Nachmittag-Schönwetter-Segler ist, gibt einem die Sicherheit, die Prozesse, die unweigerlich angestoßen werden, zuzulassen. Ganz bewusst haben wir uns dazu entschieden, während eines Sturms nicht im Hafen herumzugammeln, denn das Haff ist bei Mondschein mit den Wellen unglaublich schön.
Wie geplant, liefen wir also bevor der eigentliche Sturm losbrach, sehr rechtzeitig in eine kleine geschützte und gemütliche Bucht ein, um uns dort, in hüfthohem Wasser, nur wenige Meter vom Ufer entfernt, den Elementen hinzugeben. Der Katamaran, der schon zwei Weltumsegelungen hinter sich hat, ist einfach ein unglaublich schönes Schiff. Er liegt so ruhig im Wasser, dass man selbst in den Wellen noch gemütlich Kaffee trinken kann. Am Ruder zu stehen, Kurs zu halten und jede Welle im richtigen Winkel zu nehmen lässt einen alles andere vergessen und man spürt dass man unglaublich lebendig ist.
An komplexer PTBS erkrankt und immer wieder in Depressionen gefangen, hat der Sturm mir Ruhe gebracht. Es hat unglaublich gut getan, raus zu fahren, wenn alle anderen rein kommen - die Wellen in der Nacht, unterm Mond zu fühlen und einfach nur im Hier und Jetzt die Ewigkeit zu spüren.
Infobox
15.02.24
Aus verschiedenen Gründen, müssen wir unsere Aktive Vereinsarbeit, für 3 Monate Ruhen lassen. In dieser Zeit können wir auch keine Mails beantworten, oder Anrufe annehmen.
10.04.2022
Wir haben unser neues Schiff, die TIKI-MA gekauft.
Ein alter Bobcat - Katamaran, der sei 17 Jahren in einer Halle lag, und auf uns gewartet hat.
Mehr zu dem Schiff in Kürze.
03.12.2022
Wir haben in Südfrankreich eine kleinen Fahrten-Katamaran,
eine Hirondelle 7m gekauft.
Dieses Schiff ist 3 Meter Breit, und 7 Meter Lang und wiegt trotz stabiler Bauweise nur 1200 kg, ist also mit Sondergenehmigung ohne weiteres Europaweit trailerbar.
Mit diesem Boot können wir dann auch entferntere Reviere erkunden.
Die Überführung aus der Provonce war durch die schlechten Wetterverhältnisse im Dezember, und drastischer Corona-Einschränkungen bereits ein erstes Abenteur mit unserem neuen Schiff.